Der Mensch Magnus

Am Dienstag konnte ich feststellen, dass Magnus Carlsen auch nur ein Schachspieler ist. Ich erkenne sogar deutlich Parallelen zu mir (mit dem Unterschied, dass Magnus erheblich besser Schach spielt).

Sicherlich gibts hier auch Schachspieler, die psychisch ganz anders gestrickt sind. Aber das Verhalten von Magnus gibts in allen Spielstärken.

Er wollte am Dienstag gewinnen. Weil er der stärkere Spieler ist. Weil er Weiß hat.

Sowas kenn ich. ich will auch manchmal unbedingt gewinnen. Weil mein Gegner ständig hustet, doofe Geräusche macht, der schlechtere Spieler ist, Probleme beim Notieren von Zügen hat oder ich ihn nicht ausstehen kann.

Also mache ich es wie Magnus am Dienstag. Ich gehe dem Remis aus dem Weg auch wenn es fast unvermeidbar ist. Versuche Schärfe ins Spiel zu bringen, obwohl es nicht gut ist. Klar ich bin der stärkere Spieler, da werden auch einige zweifelhafte Züge nicht verlieren. Irgendwann wird er sich im Variantendickicht verirren.

Nachdem ich die klare Remisvariante durch Verweigerung ausgelassen habe mach ich dann den Oberbock. Der schlechte Gegner wird plötzlich zum Tiger. Und ich zum Opfer.

Wenn dann alles vorbei ist will ich weg. Mich in Luft auflösen. Irgendwo hin wo keine Menschen sind. Auf den Mond.

Magnus hats da nicht so leicht. Der muss noch Pressekonferenzen abhalten. Ich muss nur Bemerkungen von Mannschaftskollegen  ertragen.

Danach treffen wir uns auf dem Mond. Natürlich jeder auf seiner Hälfte.

Jetzt nimm ihn endlich, du Patzer!

Gestern hat Magnus Carlsen gegen Sergej Karjakin gewonnen und damit auf 1-1 ausgeglichen. Doch die Partie begann wenig gut. Nachspielen könnt ihr sie auf http://www.chess24.de , wer es exotischer mag auf Chessbase India: http://chessbase.in/news/wcc-2016-rd-10/  . Ich empfehle die englische Sprache zu wählen, mit Hindi habe ich so meine Probleme. Im Laufe des Tages werden sicherlich noch weitere Seiten Reportagen anbieten. Wie man in der Computeranalyse auf Chessbase India feststellen kann konnte Sergej im 20 Zug Sf2:+ spielen und Remis erzwingen. Die Lubbes begannen auf Chess24 ihre Scherzchen zu machen, warum er das nicht einfach tat (anstatt später die Partie zu verlieren). Ich bevorzuge die Live-Kommentare des Ehepaares Lubbe, weil mir die ebenfalls auf Chess24 angebotenen Kommentare von Gustafsson und Swidler wegen der englischen Sprache nicht so liegen.

Sergej vermied auf f2 zu nehmen. Magnus spielte 21. Dh5 (einen Zug, den ich überhaupt nicht verstehe und der Nikolas Lubbe zur Hochform in  Sachen Sarkasmus auflaufen ließ) und Sergej konnte zum zweiten Mal Remis erzwingen, tat dieses aber wieder nicht.

Klar habe ich es einfach. Im Hintergrund läuft bei mir die Fritz 15- Engine und mein Zuflüsterer Nikolas Lubbe ist auch IM. Aber das mögliche Dauerschach von Karjakin war durchaus Verbandsliga tauglich. Das hätte ich auch sehen müssen.

Den Rest der Partie habe ich dann nicht mehr gesehen. Der Tag war lang und daher kann ich nichts zu den folgenden Erklärungen dieser Fehlgriffe in der Pressekonferenz sagen, aber es war schon interessant mehr zu sehen als die Super-Großmeister, auch wenn ich natürlich nicht sagen kann, ob mir das ohne Fritz und Lubbes Hilfe auch gelungen wäre.

Der 5. Spieltag mit 3 Siegen

OK, ich habe nicht viel mitbekommen von den Partien der zweiten Mannschaft. Vor dem Frühstück bestand mein Sohn James darauf, eine Peppa Pig-Folge mit dem Esel Delphine Donkey auf dem Notebook zu sehen; es war aber nicht klar, welche er meint. (Guckstu z.B. hier: https://www.youtube.com/watch?v=7IfJLword2s) . Und weil er nicht bekam, was er wollte, begann er zu schreien. Mitten im Chaos musste ich dann zum Schach und die Familie alleine lassen.

Die Partie gegen Thomas Lampe gestaltete sich kurz. Sein Londoner System glich ich schnell aus und als er mir Remis anbot, hatte ich laut Stockfish schon minimalen Vorteil.

Ich willigte ein, an den anderen Brettern stand es gut. Uwe hatte Remis gespielt. Martin hatte das Königsgambit von Roland Kleinschroth gut neutralisiert und die Dritte der Schachfreunde hatte ihren Gegner Ricklingen schon klein geschrotet. Den Rest habe ich kaum gesehen. Das Jürgen da schon für die Zweite matt gesetzt hatte, habe ich während des Mannschaftskampfes überhaupt nicht bemerkt.

Kurz zuvor befand sich die Erste noch auf dem Hinweg nach Oldenburg. (Die Oberligapartien beginnen erst um 11 Uhr). Um kurz vor 11 mailte Arthur Kölle von der Autobahn, dass er in einer Vollsperrung steckt und es schlecht aussieht.

Arthur muss es irgendwie geschafft haben. Das Ergebnis seht ihr hier: http://www.schachbund.de/SchachBL/bede.php?liga=olnw&runde=5

Sieg gegen den Tabellenführer aus Oldenburg!

Zuhause angekommen hatte James sich wieder beruhigt. Er schaute Peppa Pig auf dem Fernseher und bestand nicht mehr auf der Folge mit dem Esel.

Damit er noch etwas anderes erlebt machten wir noch mit Bus und Bahn eine 2-stündige Stadtrundfahrt (unter anderem Linie 200).

Die Zweite gewann dann genauso wie die Erste und Dritte. Damit haben wir insgesamt 3 Mannschaftspunkte und die Hoffnungen auf den Klassenerhalt sind wieder stärker geworden.

Schachperle aus Bildblog

Meinen Posten als Schriftführer des Schachklubs Springer Rotenburg gab ich auf, nachdem ich nach einem von mir geschriebenen Zeitungsartikel scharf kritisiert wurde.

Ich hatte über einen unserer Spieler geschrieben, dass er nach einer zu kurzen Nacht die Augen nur noch mit Hilfe von Streichhölzern offen halten konnte.

Der folgende Artikel toppt das aber noch:

http://www.bildblog.de/wp-content/perlen359.jpg

Der König der Böcke

Spiele ich eigentlich mehr Böcke als der durchschnittliche Schachspieler? Ich habe den Eindruck. Erst letzten Sonntag habe ich zu impulsiv und schnell gezogen und an der entscheidenden Stelle den Sieg verspielt. Hier kommt nun der Oberbock oder auch der verschossene Elfmeter vor dem leeren Tor.

In der folgenden Partie habe ich nicht nur die bessere Stellung; mein Gegner hat auch fast keine Zeit mehr. Trotzdem lasse ich mich zu schnellem Spiel verleiten.

Mein Gegner Tassilo Turner hat jahrelang wie ich bei Springer Rotenburg gespielt. Danach ging er zum SK Verden. Jetzt scheint er nicht mehr aktiv zu sein. Er hatte eine DWZ von über 2000 und war damit auch der stärkere Spieler. Umso ärgerlicher ist es welche Chance ich in diesem Spiel verpasst habe.

Sein jüngerer Bruder Falko spielte ebenfalls in Rotenburg, danach beim Polizei SV Hannover (dem schachlichen Vorgänger von Hannover 96). Vor kurzem ist er überraschend verstorben.

http://www.viewchess.com/cbreader/2017/3/25/Game2705796.html

Da wäre mehr dringewesen

Vorletzter Spieltag der Zweiten in Barsinghausen. Barsinghausen, derzeit etwas glücklicher Dritter, ist sicherlich stärker als wir, aber auch nicht unschlagbar.

Bernd Schmuckall gewann kampflos. Olaf Bergmeier übersah eine Bauerngabel, das wars. Jürgen Reschke bemühte sich zwar noch irgendwo einen Angriff zu finden, es gelang ihm aber nicht: Remis.

Martin Ploogs Partie war interessant. Irgendwann tauschte er einen oder zwei Bauern für die Qualität, um den 40. Zug verlor er aber etwas den Überblick und konnte die Stellung nicht mehr halten.

Ich hatte eine Remisstellung, wollte aber noch verschärfen. Der Zug war einfach nur schlecht: verloren.

Ulrich Wolf kam gut aus der Eröffnung mit Schwarz. Er verlor dann aber im gegnerischen Angriff einen Bauern und mußte feststellen, dass Bauernendspiele mit Minusbauern fast immer verloren sind, so war es auch hier.

Die beste Partie spielte Arthur Kölle. Sein Gegner wollte mit Läufer und Dame auf h7 mattsetzen. Arthur nahm trotzdem die angebotene Qualität, gab diese zurück um das Matt zu verhindern und gewann schließlich weil sein Gegner sich für den Angriff auch die Bauernstruktur hatte ruinieren lassen.

Günter eröffnete bescheiden, gewann aber im Mittelspiel einen Bauern, der aber nicht zum Sieg reichte (wobei ich mir nicht sicher bin, ob Fritz 15 hier auch nur ein Remis erreicht hätte).

Somit ein 3:5. Mehr wäre drin gewesen, wenn die teilweise vermeidbaren Verlustpartien zumindest mit einem Remis beendet worden wären.

Am letzten Spieltag gehts jetzt gegen den Tabellenletzten Hannover 96 gegen den Abstieg.

Da Hannover 96 mit sehr wechselhafter Aufstellung spielt ist von einer knappen Niederlage bis zu einem 8:0-Sieg alles drin. An diesem Spieltag haben Sie gegen Ricklingen vier Bretter freigelassen, aber das kann gegen uns auch ganz anders aussehen.

Verbandsliga Süd: Spielabsage durch Hannover 96

Hannover 96 hat das Spiel am kommenden Sonntag in der Verbandsliga Süd abgesagt. Drei Spieler würden spielen können. Das ist einer zu wenig um antreten zu können.

Damit lautet das Ergebnis 8:0 für uns.

Ich hatte schon mit der Spielabsage gerechnet.

20 gemeldete Spieler bei 96 II
– 3 in der Ersten festgespielte
– 3 durch zweimaliges Nichtantreten gesperrte Spieler
– 7 Stammspieler bei 96 III
–  4, die noch nie gespielt haben
= 3

Für uns bedeutet dass im schlimmsten Fall Platz 8. Laut dem Liga-Orakel hat Platz 8 noch eine Abstiegswahrscheinlichkeit von 2,1 % https://www.schachklub-bad-homburg.de/LigaOrakel/LigaOrakel.php?staffel=NSV_VLS

Die derzeitige Tabelle, guckstu hier: http://www.nsv-online.de/ligen/nsv-1617/?staffel=946&r=

Mail an Chessbase

Seit einiger Zeit plagen mich beim Schach mit ChessBase Verbindungsabbrüche auf meiner Seite. Nach wenigen Sekunden wurde die Verbindung dann wieder hergestellt. Wenn der Gegner möchte, kann er nach einem Verbindungsabbruch auf „Gewinn reklamieren“ klicken. Einige Partien habe ich auf diese Weise schon verloren. Was besonders ärgerlich war, wenn ich mich gerade auf der Siegesstraße befand.

So sandte ich eine E-Mail an Chessbase mit der Frage, ob sie mir den Grund für diese Verbindungsabbrüche erklären könnten.

Eigentlich finde ich, dass Verbindungsabbrüche ein interessantes Thema sind (zumindest für verkopfte Typen wie mich).

Man könnte es von der Programmlogik her untersuchen.

Wie definiert ChessBase 14 den Verbindungsabbruch? Welche Bedingungen müssen gegeben sein, damit er eintritt? Wer pingt hier wen ständig an um die Verbindung zu testen?

Oder von der Philosofischen: Warum verliert jemand, wenn für drei Sekunden sein Computer mal die Verbindung verliert? Könnte man keine Karenzzeit einrichten, während der zwar die Zeit läuft, aber die Partie nicht gleich verloren ist? Was kann ich dafür, dass die Verbindung abreisst (und zwar an meinem Desktop, nicht an einem Handy)? Meine Fritzbox hat übrigens keine Störungen protokolliert.

Sehr geehrter Herr Gans,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Der Server ist durchgängig erreichbar. Wir haben schon seit längerer Zeit keine Ausfälle. Sollte die Verbindung des Anwenders zum Server abbrechen, wird die laufende Partie als Verlust gewertet, vor allem dann, wenn der Gener einen Gewinn wegen Abwesenheit reklamiert.

Verbindungsprobleme zum Server können viele Ursachen haben.

Nach unseren Erfahrungen sind das

Parallel zum Client laufende Anwendungen, dies könnte man mit dem Taskmanager prüfen.

Instabile Internetanbindungen, hier reichen beispielsweise kurzfristige Aussetzer aus, die Sie beim Surfen auf normalen Webseiten gar nicht bemerken.

Einstellungen der Firewall oder von Virensannern. Ebenfalls eine häufige Störquelle sind parallel laufende „Sicherheitstools“, von denen es eine Vielzahl im Netz gibt.

Ich hatte übrigens nach meinem Umzug ähnliche Probleme, wenn ich über mein WLAN auf den Server zugreifen und dort spielen wollte. Ich habe dann auf direkte Kabelverbindung umgestellt und seitdem keinerlei Probleme.

Mit freundlichen Grüssen
-Peter Schreiner

Fernschach (2)

Ein hannoverscher Wald- und Wiesenspieler erzählte mir mal folgende Geschichte: Es begab sich, dass er eine Fernschachpartie gegen einen bekannten Meister spielte. Der bekannte Meister eröffnete mit 1. d4. Der Wald- und Wiesenspieler antwortete mit g6 und schrieb dazu: „Egal was sie jetzt spielen, ich antworte mit Lg7“. Im Fernschach sind solche Zusagen bindend und so antwortete der Meister mit dem Zug 2. Lh6, worauf der Wald- und Wiesenspieler gemäß seiner Zusage Lg7 antworten musste. Der Meister schlug auf g7 mit dem Läufer. Die Partie zog sich noch einige belanglose Züge hin, dann gewann der Meister.