Mit nur sieben Spielern traten wir in Braunschweig an. Dieter Meyer war am Spieltag kurzfristig erkrankt. Für das unbesetzte Brett 2 sind übrigens 20 Euro laut Turnierordnung vom Verein an den NSV zu zahlen.
Braunschweig ist laut dem LigaOrakel die zweitschlechteste Mannschaft der Liga. Der Kampf entwickelte sich entsprechend. Arthur Kölle und ich spielten Remis. Bernd Fritze gewann im Angriff. Damit waren alle Partien mit den schwarzen Steinen aus unserer Sicht beendet. Mit 2:2 hatten wir ein ordentliches Ergebnis erzielt und das sogar mit einer kampflosen Niederlage. Die Weißspieler mussten nun den Sieg holen.
Uwe Gabriel sicherte sich den Sieg mit einem brillianten Zug in schwieriger Stellung. Die Partie folgt im Kommentar. Martin Ploog gewann im Turmendspiel mit Mehrbauern. Auf der Hinfahrt hatte er mir noch die Wichtigkeit von Endspielen erklärt.
Günter Garthof spielte trotz Mehrbauern remis, mehr war aber im Endspiel wohl auch nicht zu holen. Dennie Ackermann gewann schließlich am Spitzenbrett.
Es war ein überzeugender Sieg ohne große Schwächen. In den Kämpfen gegen die stärkeren Mannschaften der Landesliga werden die Anforderungen aber höher sein. Acht anwesende Spieler sollten hier Pflicht sein.
Die Partie von Uwe: http://www.viewchess.com/cbreader/2015/9/22/Game26963625.html.
Hallo Torsten,
ich möchte ja jetzt nicht den Mierenneuker spielen aber von einem überzeugenden Sieg ohne große Schwächen zu sprechen scheint mir dann doch relativ realitätsfern. Klar wart ihr nur zu Siebt und zudem noch ersatzgeschwächt und wir sind zumindest laut LigaOrakel einer der Abstiegs“favoriten“ bzw. „Hauptabstiegskandidaten“. Übrigens finde ich es in dem Zusammenhang immer etwas unschön wenn man von „schlecht“ redet bzw. schreibt. Was ist schon gut und schlecht? Jede Mannschaft die in der LL spielt sollte auch ihre entsprechende „Huldigung“ bzw. Wertschätzung erhalten.
Jetzt jedoch nochmal zurück zum Kampfverlauf: Gerade an den Schwarz-Brettern (!) war für uns eigentlich bestimmt deutlich mehr drin. Wenn ich mir die Partien nochmal so durch den Kopf gehen lasse hättet ihr Euch statt 3 aus 3 (!!) an diesen Brettern nicht mal beschweren können wenn es maximal 1,5 geworden wären (Zumindest Euer fünftes Brett, Dr. Martin Ploog, stand meiner Meinung nach zwischenzeitlich sicher mal auf Verlust, ich lasse mich aber auch gern eines Besseren belehren…), was dann schon zu mindestens einem 4:4 für uns gereicht hätte. Klar, ihr wart nur zu Siebt, und ich will hier auch nicht den Weltverbesserer spielen und finde es toll dass sich in der heutigen Zeit überhaupt noch jemand findet, der freiwillig und unentgeltlich Berichte schreibt…
Ein bißchen mehr Objektivität hätte ich mir jedoch schon gewünscht. Nichtsdestotrotz wünsche ich sowohl uns als „zweitschlechtester Mannschaft der Liga“ als auch Euch für den Rest der Saison viel Erfolg 😉 :-). Mal sehen wo unsere Wege nach dieser Saison dann so hinführen…
Hallo Sven,
an unseren Schwarzbrettern haben wir 2 aus 3 geholt, mit dem Kampflosen 2 aus 4. Was unsere Fehler angeht hast du durchaus Recht. Aber erstens bin ich parteiisch (was nicht heißt das ich jeden kapitalen Bock auf unserer Seite verschweigen würde) und zweitens ist jeder nur so erfolgreich wie es der Gegner zulässt.
Ich habe vor kurzer Zeit bei einem Jugendturnier zugesehen. Würde ich hier über die schachlichen Fehler in diesem Turnier dozieren käme nicht einmal die Siegerin gut weg.
Was ich damit sagen will: Alles ist relativ. Ein IM hätte meine Stellung sicherlich zum kritischen Zeitpunkt in weniger als 20 Zügen zerlegt. Aber wenn der Gegner seine Chance nicht nutzt dann muss ich meine Fehler auch nicht erwähnen, denn die Relevanz ist dann nicht unbedingt vorhanden.
Hallo Torsten,
wenn Du das so siehst, dann hast Du natürlich Recht. Trotzdem finde ich es eigentlich immer schön wenn in solchen Berichten etwas mehr Objektivität vorhanden ist. Muss im Endeffekt aber jeder selbst wissen wie er es für richtig hält. Ich hoffe Du bist jetzt nicht „beleidigt“ und schreibst weiterhin Berichte für Euren wie ich finde doch sehr tollen und lebhaften Blog, sowas erlebt man heutzutage nicht mehr wirklich oft. Ich hab es auch wirklich nicht böse gemeint…
Was Eure bzw. unsere „Schwarz-Bretter“ betrifft meinte ich schon die Unseren, hatte mich jedoch verschrieben: Es muss natürlich „… statt 3,5 aus 4 … “ usw. heißen.
Torstens Bewertung „zweitschlechteste Mannschaft“ war natürlich suboptimal. Aber, um bei den Worten von Gerhard S. zu bleiben, die sich heute zum zehnten Mal jähren: „Wir müssen doch mal die Kirche im Dorf lassen.“ Schließlich gibt es noch eine schlechtere Mannschaft. Allerschlechtester Deutscher Konzern ist neuerdings der Fußballbeherrscher: VW. Mich wundert‘s nicht, wie meine Bewertung des VW-Konzerns am 2. Juni 2015 beweist:
Nirgendwo habe ich das geflügelte Wort von der „Arroganz der Macht“ stärker gespürt als dort.
Guckt ihr hier: http://www.schachfreunde-hannover.de/die-hp-story/#comment-8423
Hallo zusammen,
in meiner „subjektiven Sicht“ kann ich in der Tat anmerken, dass Pieter Brouer nach meiner furchtbaren Eröffnungsbehandlung deutlich besser, vermutlich auf Gewinn, stand. So gesehen war da schon „mehr drin“ für die Königsspringer. Mein Gegner hat aber keine Figur eingestellt oder ein zweizügiges Matt übersehen, sondern fand in einer Vielzahl von attraktiven Fortsetzungen mehrmals nicht die beste. Und irgendwann kippt dann so eine hartumkämpfte Partie – das ist dann schon beinahe folgerichtig.
Aus „objektiver Sicht“ möchte ich ergänzen, dass am Nebenbrett beide Spieler einen simplen Figurengewinn für Arthur übersahen, der anscheinend auch den Kommentatoren hier entgangen ist!?
@ Sven Hagemann: Deine Kommentare sind immer willkommen!
Als Antwort auf Gerhard.
Heute ist mir in Hannovers Innenstadt ein Schachfreund (ELO >2200) begegnet. „Mensch Gerhard, ich habe deinen Kommentar gelesen, du hast ja hellseherische Fähigkeiten“, sagte er in Anspielung auf meine Bewertung des VW-Konzerns. „Nein“, antwortete ich, „meine persönlichen Erfahrungen haben zu dieser Einschätzung geführt.“ Details werde ich nicht preisgeben, aber unter einem fairen Umgang mit beauftragten Unternehmen verstehe ich etwas anderes. „Hochmut kommt vor dem Fall“, lautet ein altes deutsches Sprichwort. Wie wahr. Milliardensummen wurden durch Tricksereien vernichtet, die Umwelt wurde geschädigt, unzählige Arbeitsplätze sind in Gefahr und dem Verantwortlichen wird für dessen Rücktritt Hochachtung und Respekt gezollt. Scheinheiligkeit gehört zum Business. Emmely bekam für zwei eingelöste Pfandbons (1,30 €) die fristlose Kündigung. Nur so: „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.“ (Grundgesetz Artikel 3)
Mein Rücktritt ist (noch) nicht geplant. Deshalb melde ich mich hiermit ordnungsgemäß ab: „Ich bin dann mal für zwei Tage weg.“ Ihr wisst schon: die Welt retten.